Am 11. und 12. Januar 2025 findet in Berlin wieder das jährliche LLL-Wochenende statt. An diesem Wochenende kommen wir als Kommunist:innen aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen und gehen am Sonntag im Rahmen einer großen Gedenkdemonstration auf die Straße. Am Samstag des Wochenendes findet die 30. Rosa Luxemburg Konferenz unter dem Motto ,,das letzte Gefecht – Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?“ der marxistischen Tageszeitung ,,Junge Welt“ statt.
Wir möchten an diesem Wochenende zusammen kommen, um uns in der Tradition unserer eigenen Geschichte spektrenübergreifend die Straße zu nehmen, zu lernen, zu erinnern und die verschiedenen Tageskämpfe unserer Bewegung zusammen zu führen.
Denn dieses Wochenende ist nicht zufällig gewählt!
Im Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die Gründer der kommunistischen Partei Deutschlands durch Freikorps im Auftrag der SPD ermordet. Seither kommen Kommunist:innen um deren Todestag zusammen, um gemeinsam zu gedenken und zu demonstrieren. Aus dem Trauermarsch für die Ermordeten entwickelte sich eine kämpferische Tradition, welche seit 1919 innerhalb der kommunistischen Bewegung andauert.
1924 wurde das Gedenken durch die KPD um Lenin erweitert, der mit den Bolschewiki und der großen sozialistischen Oktoberrevolution den Beweis lieferte, dass die Arbeiterklasse in der Lage ist die Macht zu erkämpfen, der den Marxismus für die Phase des Imperialismus aktualisierte und weiter entwickelte.
Während des deutschen Faschismus wurde das Gedenken in der Illegalität weitergeführt und danach in der DDR zu einem Offiziellen. Seit dem Sturz des Sozialismus kommen nun bis heute unterschiedliche Organisationen und Einzelpersonen auf der bundesweiten Gedenkdemonstration zusammen und führen unsere Tradition weiter fort.
Ein Wochenende uns unserer Geschichte zu erinnern Spektren und Organisations- übergreifend zusammen zu kommen, sich auszutauschen und gemeinsam auf die Straße zu gehen!
In den letzten Jahren sind sowohl Demonstration, als auch die Rosa Luxemburg Konferenz gewachsen, im Jahr 2024 nahmen sich 15.000 Menschen die Straße, mehrere Tausend besuchten, die Konferenz.Auch daran möchten wir dieses Jahr anknüpfen!
Bei der Demonstration 2024 erlebten wir auch, wie der deutsche Staatsapparat, sich die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf zum Anlass nahm, das Gedenken brutal anzugreifen. Daraufhin bewiesen die Teilnehmenden Stärke und Entschlossenheit und konnten durch die Solidarisierung das Gedenken selbstbestimmt weiter führen. Von Repression und Spaltungsversuchen lassen wir uns nicht einschüchtern!
Als Antifaschist:innen zur LLL
Als Antifaschist:innen und Kommunist:innen ist für uns klar, dass wir uns an dem revolutionären Gedenken aktiv beteiligen müssen, denn wir wissen: So wie es ist, darf es nicht bleiben!Konsequent antifaschistisch zu sein, heißt auch sich auf unsere Geschichte zu beziehen und unseren Kampf nicht abgesondert, sondern als einen Teil des revolutionären Aufbaus zu begreifen. Das Wochenende hat deshalb eine besondere Bedeutung für uns. Wir müssen als Antifaschist:innen täglich gegen faschistische Kräfte direkt und inhaltlich aktiv werden und gleichzeitig das große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Wenn wir den Faschismus effektiv und langfristig bekämpfen wollen, dürfen wir uns nicht in unseren Tageskämpfen verlieren, sondern müssen auch langfristige Ziele und den Aufbau unserer Bewegung mitdenken. Das LLL-Wochenende stellt für uns eine Möglichkeit dar, uns auf diese gemeinsame Perspektive zu beziehen und daraus Kraft zu schöpfen. Wir möchten das Gedenken nutzen, unterschiedliche Kämpfe der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in Bezug zueinander zu setzen. Denn aus unserer Geschichte zu lernen, heißt für unsere Zukunft zu lernen.
Wir möchten auf der Rosa Luxemburg Konferenz mit anderen Kommunist:innen unterschiedlicher Regionen, Generationen und Spektren inhaltliche Vorträge, Berichte und Kultur erleben, mit ihnen streiten und lernen. Und bei der LLL Demo mit unseren Genoss:innen auf die Straße gehen und gemeinsam kämpferisch in das neue Jahr starten. Wir wissen auch 2025 werden weltweite Kriege, Krisen und Rechtsruck unsere Diskurse und unser Leben prägen, es wird versucht werden uns durch Repression einzuschüchtern und unsere Kämpfe zu schwächen.Umso wichtiger ist es zusammen zu stehen und unsere Kämpfe zu verbinden. Eine andere Welt, ohne Faschismus, ohne Kriege ist möglich!
Wir verstehen uns als Teil eines langfristigen und konstanten Prozesses die revolutionäre Bewegung weiter aufzubauen, ein kleiner Teil davon ist auch gemeinsame Traditionen und Kampftage fortzuführen und an diesem Wochenende zusammen zu kommen.
Schulter an Schulter für den Sozialismus!